Der Euro - Das Problem der Gemeinschaftswährung?

28.10.2016

Eine mediale Diskussion auf Stammtischniveau fast wie Merkels Alternativlosigkeit.

Sind wir doch einmal ehrlich. Wer in einer Demokratie von Alternativlosigkeit spricht, ist in ihr scheinbar noch nicht angekommen oder hat den Sinn einer solchen mit Meinungs- und Lösungsvielfalt über die beraten, gestritten und entschieden werden darf und sollte, scheinbar nicht verstanden. Für mich, eine demokratische Bankrotterklärung auf höchst amtlichen Niveau.

Das Euro-Problem, das einige Mitglieder der Währungsunion (EWU-Staaten) haben, hängt zunächst einmal an der bisher nicht weiter demokratisch entschiedenen Frage, welche Bündnisstruktur für diese EU angestrebt wird. In einem System äußerst heterogener souveräner Staaten ist das Funktionieren einer gemeinsamen Währung äußerst schwierig anzusehen, da eine Währung wie ein Maßanzug zu einer Volkswirtschaft passen muss. Die Bildung einer einheitlichen Volkswirtschaft in Form eines Bundesstaates ist aber nicht absehbar, auch wenn sie von politischen Eliten jenseits der Vertragsvereinbarungen in Teilen vorangetrieben wird. Die Situation scheint festgefahren. Bei aller Kritik an einer marktfreundlichen aber nicht bürgernahen Europapolitik möchte ich der unzureichenden EURO-Ja-Nein-Diskussion einen dritten Weg aufzuzeigen, der gleich zur Lösung mehrerer Probleme in der Europäischen Union führen kann und dem derzeitigen Gemeinschaftsstand gerecht wird. Ich nenne ihn in Anbetracht der Zwei-Fronten-Diskussion, den dritten Weg.

Euro - Der dritte Weg

Würde man die nationale Währungen wieder einziehen, zumindest bei allen Ländern buchhalterisch und bei manchen auch physisch, würde sich die Stärke der nationalen Währung wieder an der Wirtschaftskraft des eigenen Landes bemessen. Es gäbe nun auch wieder einen Wechselkurs zum Euro und die Zinsautarkie der Länder. Der Euro bleibt indes optisch die Währung aller EU-Länder und ist weiterhin die einzige Währung im internationalen Handel jedoch mit internen flexiblen Wechselkursen zur eigenen Währung. Nun könnte die Euro-Zone sogar erweitert werden und die Staaten, die zurzeit noch ohne den Euro sind, würden ihren Außenhandel ebenfalls im Euro abwickeln. International würde der Euroraum vergrößert wirken und die Reparatur diese Konstruktionsfehlers müsste nicht als Scheitern beurteilt werden sondern sollte als eine Maßnahme zur Erweiterung des Euroraumes angesehen werden.
Unter dem Aspekt der Existenz zweier Währungen in den Ländern, bekommen die Überlegungen einer teilweisen Bargeldabschaffung zudem einmal eine sinnvolle Anregung.

Die EU könnte so ihr Gesicht wahren und die gemeinsame Währung kann erhalten bleiben und sogar ausweitet werden. Zudem können nun die Länder wieder aus dem Schwitzkasten gelassen werden und ohne EU- und TROIKA-Zwang dürfen sie wieder ihre eigene autarke Wirtschafts- und Währungspolitik umsetzen. Für die Mittelmeerstaaten heißt das auch wieder ihre eigenen Vorteile in den Wettbewerb miteinbringen zu können und vielleicht mit einer attraktiven Währungspolitik den Tourismus und Außenhandel zu fördern. Europa soll ein Angebot für die Mitgliedstaaten sein, kein reiner Zwang. Der Druck sprengt auf Dauer auch das härteste Gebilde, nur die Sogwirkung schafft den Zusammenhalt.